Hildegard Knef: Liedtexte
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      Ich zieh mich
       an und langsam aus Hans Hammerschmid / Hildegard Knef
              Er spielte Klavier in der schäbigsten
       Bar, und allen war es seit langem klar, dass die Pfandleihe sein Zuhause war. Er trank nicht wenig und rauchte
       zuviel, lächelte freundlich in das Gewühl, bis der letzte um fünf gegangen war. Dann rannte er hastig ins
       Nachbarlokal, sucht und fand im dunstigen Saal das Mädchen, das stündlich sich
       restlos entkleidet, worunter nur er und kein anderer
       leidet. Ich zieh' mich an und langsam aus  und nicht allein und nicht zu Haus', ich bin auf dem Gebiet das einz'ge, was hier zieht, ich zieh' mich an und langsam aus. Ich bin vielleicht kein großes Licht, doch wenn ich strippe, da merkt man's nicht, ich leb' von meiner Haut, bin selten gut gebaut,  ich zieh' mich an und langsam aus. In seinem Leid verkauft er's Klavier, bei einer Razzia folgt er ihr, hält um sie an noch auf dem Revier. Sie wurde brav und führte das Haus, putzte Gemüse und ging niemals aus, doch bei Ultimo flogen sie hinaus. Jetzt geht sie wieder ins alte Lokal und zeigt   wie früher   das Muttermal, und er wird wie kaum ein andrer
       beneidet, worunter nur er und kein anderer
       leidet. Ich zieh' mich an und langsam aus und nicht allein und nicht zu Haus', ich bin auf dem Gebiet das einz'ge, was hier zieht,  ich zieh' mich an und langsam aus. Ich bin bestimmt kein großes Licht, doch wenn ich strippe, da merkt man's nicht, steh' groß auf dem Plakat und wär' so gern privat, ich zieh' mich an und langsam aus.  | 
 
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      © by Peermusic (Germany) GmbH Erstveröffentlichung: LP Halt mich fest, 3/1967 Live-Version 1968:
       LP knef concert,
       11/1968 ◘ Weitere Veröffentlichungen: 
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